Liebe und Erotik stellen ein Grundbedürfnis dar, das bei vielen Menschen auch im hohen Alter nicht abnimmt. Auch wenn die Zeit und das Leben den Körper in Mitleidenschaft ziehen, die Gefühle und das Bedürfnis nach Liebe und Erotik im Alter bleiben gleich. Da sich der Körper mit der Zeit verändert hat und noch weiter verändert, gibt es dabei einige Dinge, die man beachten sollte.
Viele Menschen wollen und brauchen auch im Alter noch eine nahe und enge Beziehung zu einem Partner. Dies schließt neben den sozialen Komponenten einer Beziehung bei vielen, wenn auch nicht bei allen, auch das Bedürfnis nach körperlicher Nähe und nach geschlechtlichem Verkehr ein. Doch meist treten mit dem Alter Veränderungen auf, die Probleme verursachen können.
Sex und Erotik im Alter
Sexualität ist bei Jung und Alt sowohl an emotionale als auch an körperliche Bedingungen geknüpft. Wie man sich und was man für seinen Partner fühlt und empfindet, hat Auswirkungen darauf, wozu man überhaupt bereit und fähig ist. Dies stellt sich aber nicht zwangsweise als Problem dar, viele ältere Paare finden ihr Sexleben auch im Alter noch befriedigend und üben den Geschlechtsverkehr regelmäßig aus. Das Alter bietet sogar eine Reihe von Vorteilen gegenüber der Jugend und dem mittleren Alter. Senioren werden weniger abgelenkt, haben mehr Freizeit und Privatsphäre. Außerdem müssen sie sich keine Sorgen über eine mögliche Schwangerschaft machen.
Dennoch haben viele ältere Leute Bedenken und Vorbehalte gegenüber dem Ausleben ihrer Sexualität. Frauen sind oft unglücklich über die äußerlichen Veränderungen ihres Körpers und können sich einbilden, dass ihr Partner sie nicht länger attraktiv findet. In unserer Kultur herrscht ein allgegenwärtiger Jugendkult, der älteren Frauen oft die Lust am eigenen Körper nimmt, was einem natürlichen Sexleben im Alter im Weg stehen kann.
Männer fürchten dagegen die berüchtigte Erektionsstörung. Wenn man älter wird, kann dieses Problem hin und wieder auftreten und so schnell wie es auftritt, löst sich dieses Problem meist auch wieder von selbst. Wenn man sich allerdings zu viele Gedanken um dieses Thema macht, kann der daraus resultierende Stress erst recht der Auslöser für Erektionsstörungen sein. Aus diesem Grund sollte man sich nicht scheuen, einen Arzt aufzusuchen, wenn Probleme mit der Erektion auftreten, sich aber ansonsten nicht allzu sehr Sorgen darüber machen.
Beziehungsprobleme im Alter
Ältere Paare können vor die gleichen alltäglichen Probleme gestellt sein, die sich auf Menschen aller anderen Altersgruppen genauso auswirken können. Darüber hinaus sind sie aber besonders betroffen von Sorgen über das Alter, Krankheit, Ruhestand und anderen tief greifenden Veränderungen im Leben.
Man sollte dabei nie die Schuld auf sich selbst oder seinen Partner schieben, dass Probleme in einer lang dauernden Beziehung auftreten können, ist völlig normal und ggf. sollte man den Kontakt zu einem Beziehungsberater aufsuchen, um einen Konsens zu finden, wie diese Probleme gelöst werden können. Viele Beziehungsberater haben eine spezielle Ausbildung in sexuellen Fragen gemacht. Wenn die Erektion des Partners gestört bzw. beeinträchtigt ist oder die Partnerin einfach keine Lust auf Sex hat, bedeutet dies nicht unbedingt, dass diejenige Person keine generelle Lust mehr am Partner empfindet. Ein Berater kann mögliche Ursachen, die hierbei zugrunde liegen, verständlich machen und eventuelle Lösungen anbieten.
Körperliche Veränderungen
Bezüglich der sexuellen Liebe im Alter sind hier natürlich die Veränderungen an den Geschlechtsorganen zu besprechen. Ein Mann kann wie bereits angesprochen von einer mehr oder weniger häufig auftretenden Impotenz betroffen sein, der Penis wird nicht mehr so groß oder so steif wie in früheren Zeiten oder die Erektion hält nicht mehr allzu lange an und nach der sexuellen Betätigung kann die nächste Erektion umso länger auf sich warten lassen. Dies alles sind Probleme, die erst dann als ernsthaftes Problem betrachtet werden sollten, wenn sie regelmäßig und dauerhaft auftreten und sonst völlig normal sind.
Doch auch Frauen sind naturgemäß von körperlichen Veränderungen ihrer Geschlechtsorgane betroffen. Die Vagina einer Frau kann unterschiedlichsten Veränderungen unterliegen, sie kann sich sowohl verengen und kleiner werden als auch größer und weiter, sodass die Lust beim Geschlechtsverkehr deutlich eingeschränkt sein kann. Auch die Scheidenwände können dünner oder steifer werden, was den Sex ebenfalls unangenehm machen kann. Die vaginale Lubrikation, das Feuchtwerden der Scheide kann im Alter ebenfalls abnehmen oder ganz und gar ausbleiben. Gegen alle diese körperlichen Phänomene gibt es Mittel und Lösungen, die im Handel (Sexshops, Drogerien oder auch Apotheken) erhältlich sind. Wenn man unsicher ist und Fragen zum Einsatz der Mittel bestehen, sollte man keine Scheu haben einen Arzt zu konsultieren, um sich umfassend über die richtige Anwendung beraten zu lassen.
Andere Beeinträchtigungen
Natürlich ist die sexuelle Liebe im Alter auch an andere körperliche Bedingungen geknüpft, die primär nichts mit den Geschlechtsorganen zu tun haben müssen. Darunter zählen z.B. Schmerzen.
Schmerzen
Schmerzen können im Alter durch unterschiedliche Krankheitsbilder und Zustände verursacht sein. So sind z. B. Arthritis (Gelenkentzündung) und Arthrose (Gelenkverschleiß) häufige Krankheitsbilder im Alter, welche Schmerzen an den Gelenken hervorrufen. Chronische Schmerzen können auch an allen möglichen Stellen des Körpers auftreten und ebenso das Sexleben stören. Alles, was diese Schmerzen lindert oder verhindert, hilft natürlich auch bei der Ausübung des Verkehrs. Leichte Übungen, Ruhe, ein heißes Bad oder möglicherweise Operationen sowie zur Not auch Schmerzmittel können dieses Problem überwinden helfen. Bei der Ausübung des Geschlechtsverkehrs sollte man Positionen einnehmen, die für beide Partner möglichst optimal und bequem sind.
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