Vegetative Dystonie: Ursachen – Symptome – Behandlung

    Vegetative Dystonie – Fehlfunktion des vegetativen Nervensystems

    Die Symptome der vegetativen Dystonie, die auch als allgemeines psychosomatisches Syndrom oder funktionelle Störung bezeichnet wird, äußern sich als ein stark veränderliches und von Patient zu Patient unterschiedliches Krankheitsbild, dem meist ein seelisches Leiden und damit einhergehend eine gesteigerte Erregbarkeit des vegetativen Nervensystems zugrunde liegen. Der Symptomenkomplex resultiert in einer gestörten Zusammenarbeit von Sympathikus und Parasympathikus, wodurch es zu einer Fehlsteuerung bestimmter Organe und folglich zum Auftreten unterschiedlichster psychischer oder körperlicher Beschwerden kommt.

    Risikofaktoren und Ursachen von funktionellen Störungen

    Die Dystonie des vegetativen Nervensystems beschreibt weniger eine Krankheit als solche, sondern eine medizinische Theorie, die klinisch nicht erklärbare Symptomkomplexe zu einem Begriff zusammenfasst. Daher können die Ursachen von funktionellen Störungen nur angenommen und eingegrenzt, jedoch selten als tatsächliche Auslöser definiert werden.

    Die Diagnose dieser Erkrankung wird vom Arzt dann gestellt, wenn für die vorliegenden Beschwerden keine körperlichen Auslöser wie Infektionen, Krankheiten oder Organfehlfunktionen feststellbar sind. Daher handelt es sich bei Fehlfunktionen des vegetativen Nervensystems um psychosomatische Erkrankungen, die durch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren ausgelöst werden.

    Ein hektischer Lebensstil, übermäßiger psychischer Stress sowie Schicksalsschläge oder belastende soziale Zustände gelten als die Hauptauslöser der Erkrankung. Auch hormonelle Veränderungen, Umweltbelastungen, Toxine, falsche Ernährungsgewohnheiten sowie Alkohol- und Drogenkonsum werden mit dieser Dysfunktion des vegetativen Nervensystems in Verbindung gebracht und können ein chronisches körperliches Leiden zur Folge haben.

    Als mögliche psychische Ursachen einer vegetativen Dystonie kommen der Verlust eines nahen Verwandten oder geliebten Menschen, Verletzungen und Enttäuschungen im Umgang mit Mitmenschen, ein belastendes Arbeitsumfeld oder Stress im Berufsalltag sowie Sorgen und Angstzustände in Betracht. Auch konstante Überforderung, sowohl körperlicher als auch geistiger Natur sind oft als Ursachen der vegetativen Dystonie feststellbar.

    Die Erkrankung hängt auch wesentlich mit der individuellen Persönlichkeitsstruktur sowie genetischen Faktoren zusammen, denn in Familien wird oft eine Häufung von psychosomatischen Leiden, die mit einer funktionellen Störung einhergehen, beobachtet.

    Anzeichen und Symptome der vegetativen Dystonie

    Die Symptomkomplexe, die auf eine Dysfunktion des vegetativen Nervensystems hindeuten, sind meist unspezifisch und von Fall zu Fall individuell, denn unterschiedliche Organe können von dieser nervenbedingten Fehlsteuerung betroffen sein.

    Die Symptome einer vegetativen Dystonie äußern sich in allgemeinem Unwohlsein oder chronischer Übelkeit ebenso wie in starken chronischen Kopfschmerzen, einem ständigen Zittern der Hände oder Muskelkrämpfen in den Waden und Zehen.

    Viele Patienten leiden auch unter psychischen Beschwerden wie ständiger Nervosität, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit oder Unruhe. Wirkt sich die Fehlsteuerung des vegetativen Nervensystems auf das Herz-Kreislauf-System aus, können chronische Herzschmerzen, Beklemmungsgefühle im Brustkorb, starke Blutdruckschwankungen sowie Herzrasen oder unregelmäßiger Herzschlag auftreten.

    Eine flache oder kurze Atmung und der Verlust der Libido oder sexuellen Leistungsfähigkeit sind ebenso weit verbreitete Symptome einer vegetativen Dystonie wie Beschwerden von Leber und Galle, Magen-Darm-Erkrankungen wie chronischer Durchfall, Verstopfung oder das Reizdarmsyndrom sowie eine beeinträchtigte Blasentätigkeit.

    Die Vielfalt der möglichen Anzeichen erschwert dem behandelnden Arzt, die funktionelle Störung gegenüber anderen möglichen Krankheiten abzugrenzen. Die Symptome der vegetativen Dystonie können sich in jedem Stadium der Erkrankung spontan zurückbilden, oft führt das Ausbleiben einer ursächlichen Therapie jedoch dazu, dass die Betroffenen ein nur schwer behandelbares chronisches Leiden entwickeln.

    Behandlung der vegetativen Dystonie

    Die erfolgreichste Behandlung psychosomatischer Erkrankungen, und so auch aller funktionellen Störungen, liegt in einer rechtzeitigen Vorbeugung, die in erster Linie eine Therapie der seelischen Leiden beinhalten sollte. Die Behandlung einer vegetativen Dystonie sollte immer darauf abzielen, eine Chronifizierung der vorliegenden Beschwerden zu vermeiden. Um die psychische Belastung zu eliminieren, die als Auslöser der Erkrankung angenommen oder festgestellt wird, sollte zunächst eine Psychotherapie in Erwägung gezogen werden.

    Meist verschwinden die Symptome der vegetativen Dystonie, wenn der psychische Zustand stabilisiert wurde, ganz von selbst und ohne medikamentöse Therapie. Liegt der Grund der psychosomatischen Erkrankung in der Familie oder in zwischenmenschlichen Beziehungen, ist eine soziotherapeutische Korrektur durch einen speziell ausgebildeten Partnertherapeuten empfehlenswert. In schweren Fällen kann die zeitlich begrenzte Einnahme von Antidepressiva oder schmerzhemmenden Arzneimitteln zu einem Abklingen der Beschwerden führen.

    Umstellung der Ernährung und des Lebensstils

    Um körperliche Risikofaktoren zu minimieren, vor allem wenn eine genetische Disposition vorliegt, sollte regelmäßige körperliche Aktivität, idealerweise in der freien Natur in den Alltag integriert werden. Zusätzlich stärken eine drastische Reduktion von Genussmitteln und eine gesunde, auf Vollwertkost und frischem Obst und Gemüse basierende Ernährung das Allgemeinempfinden und stellen wichtige Vorbeugungs- und Therapiemaßnahmen dar. Auch Anwendungen wie Kneipp-Kuren, regelmäßige Saunagänge oder Trockenbürsten haben sich in der Behandlung der vegetativen Dystonie erfolgreich bewährt.

    Psychologen empfehlen den Betroffenen zudem, für ausreichende Möglichkeiten zur zwischenmenschlichen Aussprache zu sorgen, damit krankmachende psychische Belastungen nicht geschluckt werden müssen.

    Natürliche Arzneimittel

    Um die Symptome der vegetativen Dystonie auf sanfte Art zu lindern, stehen einige natürliche Arzneimittel zur Verfügung.

    Johanniskrautextrakt* zeigt einen äußerst positiven Einfluss auf die Gehirnrezeptoren und den Austausch von neuralen Botenstoffen und wird daher bei vegetativen Störungen aller Art erfolgreich eingesetzt.

    Um Beschwerden des Magen-Darm-Trakts sowie der Leber und Galle zu behandeln, eignen sich Extrakte und ätherische Öle von Melisse und Lavendel hervorragend.

    Baldrian* ist für seine ausgleichenden und beruhigenden Eigenschaften bekannt und wird als Teeaufguss oder in Form von Tabletten erfolgreich bei Nervosität, Schlafstörungen und psychosomatischen Krämpfen angewandt.

    Hopfenextrakt löst Angstzustände, hilft bei nervöser Appetitlosigkeit und lindert Beschwerden des Magen-Darm-Trakts und der Blase.

    Neben ihrer beruhigenden und schlaffördernden Wirkung eignen sich Präparate auf Basis der Passionsblume* auch hervorragend zur Therapie von Fehlsteuerungen des Muskelapparats und bekämpfen psychosomatische Krämpfe, Zuckungen und Zitteranfälle.

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