Schilddrüsenunterfunktion – eine Erkrankung, die 2% aller Frauen und 0,1% aller Männer trifft. Aber was zeichnet die Krankheit eigentlich aus, woran kann sie erkannt werden und was lässt sich dagegen tun?
Was ist eine Schilddrüsenunterfunktion?
Eine Schilddrüsenunterfunktion, der Fachbegriff lautet Hypothyreose, ist eine häufige Erkrankung der Schilddrüse, bei der bestimmte Hormone in zu geringen Mengen gebildet werden. Die Versorgung mit den Schilddrüsenhormonen Trijodthyronin (kurz T3) und Thyroxin (T4) ist wichtig für den Körper und den Stoffwechsel. Gelangen aber zu wenig dieser Hormone in den Blutkreislauf, wird der Stoffwechsel stark verlangsamt und es liegt eine Hypothyreose vor. Bei der betroffenen Person treten daraufhin verschiedene Mangelerscheinungen auf und die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit nimmt deutlich ab.
Ursachen einer Hypothyreose
Zunächst wird zwischen angeborener und erworbener Hypothyreose unterschieden. Eines von etwa 3000 Neugeborenen kommt bereits mit dieser Schilddrüsenfehlfunktion zur Welt, Mädchen doppelt so häufig wie Jungen. Wird die Erkrankung nicht rechtzeitig erkannt und entsprechend behandelt, kann es beim heranwachsenden Kind zu Störungen in der Entwicklung, bis hin zu geistigen und körperlichen Behinderungen kommen.
Eine erworbene Schilddrüsenunterfunktion entwickelt sich oft sehr langsam und wird bei Erwachsenen meistens zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr festgestellt, mit zunehmendem Alter steigt dabei die Erkrankungsrate. Eine Hypothyreose kann bei Erwachsenen besonders durch einen Mangel an Jod auftreten.
Symptome der Erkrankung
Die angeborene Hypothyreose zeichnet sich bei Säuglingen besonders dadurch aus, dass das Neugeborene ungewöhnlich still ist, wenig schreit und viel schläft, sich wenig bewegt und eine zunehmende Trinkschwäche entwickelt. Aber auch optisch ist die Erkrankung erkennbar. Typische Anzeichen sind unter anderem eine verlängerte Neugeborenengelbsucht, ein Nabelbruch und eine besonders große Zunge. Außerdem ist eine verlangsamte Herzfrequenz aufgrund der Unterversorgung mit den Hormonen T3 und T4 feststellbar.
Erkrankte Erwachsene mit einer erworbenen Hypothyreose klagen zunächst vor allem über Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Schwäche, was schnell zu Depressionen führen kann. Aber auch Schwellungen im Gesicht, besonders der Lider, ein verlangsamter Puls sowie verlangsamte Reflexe, Gewichtszunahme und erhöhte Kälteempfindlichkeit können Folgen einer Schilddrüsenunterfunktion sein. Ältere Betroffene leiden zudem oft unter Gedächtnisverlust und Appetitlosigkeit.
Treten außerdem ein stark verlangsamter Herzschlag, ein niedriger Blutdruck und eine sehr niedrige Körpertemperatur, flache Atmung, sowie fast komplett erloschene Reflexe auf, deutet alles auf eine sogar lebensgefährliche Form der Erkrankung hin.
So kann die Krankheit therapiert werden
Die Schilddrüsenunterfunktion kann nur durch die Einnahme von Medikamenten behandelt werden, die den Hormonmangel ausgleichen. Bei der angeborenen Hypothyreose muss die Therapie so früh wie möglich, also ab dem Zeitpunkt der Diagnose, begonnen werden. Behandelt wird die Krankheit durch Zugabe von Thyroxin, also dem Hormon T4. Die Medikamentenbehandlung muss dabei lebenslang erfolgen. Auch bei der erworbenen Hypothyreose ist eine lebenslange Behandlung mit T4 notwendig.
So beugen Sie gegen die Schilddrüsenunterfunktion vor
Um einer Hypothyreose vorzubeugen, sollte zunächst darauf geachtet werden, dass der Körper durch die Nahrung ausreichend mit Jod versorgt wird. Vor allem in Seefisch und dem meisten Speisesalz ist viel Jod enthalten. Damit eine mögliche Schilddrüsenunterfunktion frühzeitig erkannt wird, ist es außerdem ratsam, regelmäßig Blutuntersuchungen durchführen zu lassen. Die angeborene Hypothyreose wird meistens beim Neugeborenen-Screening einige Tage nach der Geburt erkannt.
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