Die Therapie einer Nagelbettentzündung erfolgt nach der ermittelten Ursache für die Entzündung. Es können entzündungshemmende und antiseptische Bäder und Salben dazugehören, Anti-Pilzmittel, Antibiotika und auch chirurgische Eingriffe.
Bestimmung der Nagelbettentzündungs-Therapie
Der Arzt wird nach dem Ergebnis der Untersuchung die passende Therapie für die Nagelbettentzündung vorschlagen und in deren Verlauf das Ergebnis überprüfen. Dadurch sind Anpassungen, Ergänzungen und Kombinationen möglich. Die Arzneimittel und die Therapie werden danach ausgewählt, ob die Nagelbettentzündung durch
- Bakterien,
- Hefepilze oder
- Viren
verursacht wurde. Es gibt auch eine sehr komplizierte Nagelbettentzündung, bei der eine eitrige Einschmelzung des Gewebes erfolgt. In so einem Fall gehören zur Therapie operative Maßnahmen. Sollte die Krankheit chronisch verlaufen, muss die betroffene Person verantwortliche Reizstoffe meiden. Auch können bestimmte Grundkrankheiten vorhanden sein, die den Organismus für die Erkrankung anfällig machen. Diese sind gewissenhaft zu behandeln. Es kann sich um Vireninfektionen, eine Ansteckung mit mykotischen Erregern (Pilzen) oder Bakterien, um Diabetes, eine Störung der Schilddrüsenfunktion und sogar um bösartige Tumore handeln.
Die Therapie zu Beginn der Nagelbettentzündung
Wenn die Nagelbettentzündung noch ganz am Anfang steht, sind entzündungshemmende Salben und Bäder als Therapie indiziert. Sie wirken beruhigend, dabei unterstützen sie den natürlichen Heilungsprozess. Anfangs können warme Bäder mit Kräuterzusätzen wie Kamille helfen, in welchen Sie die erkrankten Glieder zweimal täglich 20 Minuten lang baden. Hinzu sollten desinfizierende Salben oder Lösungen mit Jod oder anderen antibakteriell wirkenden Stoffen kommen. Diese helfen rasch vor allem bei bakteriellen Infektionen. Wichtig ist hierbei, den Arzt zu konsultieren. Experimente und auch Manipulationen im Nagelbereich sind keineswegs angebracht.
Therapie bei fortschreitender Nagelbettentzündung
Im fortgeschrittenen Stadium und bei einer starken Entzündung wird der Arzt antibiotikahaltige Salben verschreiben. Sollte die bakterielle Entzündung inzwischen zu Fieber und/oder geschwollenen Lymphknoten führen, werden Antibiotika in Tablettenform verordnet. Bei der Infektion mit Hefepilzen kommen antimykotische Mittel zum Einsatz. Herpes-Infektionen gehen gut durch Virostatika zurück. Diese sind örtlich als Salbe aufzutragen.
Größere Eiterherde wird der Arzt bei örtlicher Betäubung aufschneiden, um den Eiter abfließen zu lassen. Für die Therapie einer Nagelbettentzündung bedeutet das: Es kann sich eine Öffnung des Nagels oder dessen Entfernung erforderlich machen. Anschließend erhalten Sie einen desinfizierenden Salbenverband. Die Wundbehandlung inklusive des Verbandwechsels erfolgt in der Arztpraxis. Entfernte Nägel wachsen in wenigen Monaten nach. Versuchen Sie als Laie nicht, den Eiterherd zu öffnen. Damit könnten Sie eine gefährliche Verschleppung der Bakterien auslösen, die damit in tiefere Gewebeschichten wandern würden.
Einschränkungen während der Nagelbettentzündungs-Therapie
Eine eitrige Nagelbettentzündung geht mit Schmerzen und der eingeschränkten Bewegungsfreiheit betroffener Glieder einher. Diese müssen daher ruhiggestellt werden, etwa durch Hochlagern und auch mithilfe kleiner Schienen. Nach chirurgischen Eingriffen ist das unumgänglich. Diese Einschränkungen können zwischen zwei bis vier Wochen andauern, selten länger.
Wenn ein gestörter Nagelwuchs die Entzündung verursacht hat, weil zum Beispiel ein Nagel eingewachsen ist, wird der Arzt als Therapie auch gegen eine künftige Nagelbettentzündung vorschlagen, den betreffenden Nagel operativ zu verkleinern oder gar die Nagelplatte vollständig zu entfernen.
In einigen Fällen entstehen an den Füßen dauerhaft wunde Druckstellen, die eine medikamentöse Behandlung erfordern. Wenn diese nicht ausreicht, muss der Arzt das kranke Gewebe entfernen. Sie als betroffene Person müssen dann darauf achten, durch angepasstes Schuhwerk und behutsame Fußpflege keine weiteren Druckstellen entstehen zu lassen. Sollte eine Fehlstellung des Fußes die Nagelbettentzündung ausgelöst haben, gehört zur Therapie orthopädisches Schuhwerk. Diabetiker müssen ihre Blutzuckereinstellung gut beachten.
Vorwiegend chirurgische Therapie der Nagelbettentzündung
Die Therapie kann nur noch chirurgisch erfolgen, wenn der Knochen beziehungsweise das Knochenmark angegriffen ist. Sie sollten diesen Fall durch rechtzeitige Konsultation eines Arztes vermeiden. Im Extremfall kann nämlich die Nagelbettentzündungs-Therapie bedeuten, dass ein Finger- oder Zehenglied amputiert werden muss.
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