Haarwurzelentzündung: Definition
Mit Ausnahme der Innenflächen der Hände und der Fußsohlen sind Haare beim Menschen in der gesamten Hautoberfläche verwurzelt. Umgeben sind die Haarwurzeln von den Haarfollikeln. Entzünden sich einzelne oder eine größere Anzahl dieser Haarfollikel mit gleichzeitiger Bildung einer weiß-gelblichen Eiterpustel, hat man es mit einer Haarwurzelentzündung zu tun, die medizinisch auch als Follikulitis bezeichnet wird.
Haarwurzelentzündung: Ursachen
Eine Follikulitis entsteht oftmals infolge einer Nassrasur. Folglich sind in diesen Fall Männer im Bereich des Bartes, Frauen im Bein- und Achselbereich davon betroffen. Auch der rasierte Schambereich kann ein erhöhtes Anfälligkeitsrisiko darstellen. Aufgrund von minimalen Hautverletzungen beim Rasieren dringen Keime unter die Haut und breiten sich dort weiter aus.
Doch nicht nur infolge des Rasierens kann es zu einer Haarwurzelentzündung kommen. Des Öfteren tritt die Haarwurzelentzündung am Kopfhaar sowie bei Männern im Bereich der Brusthaare auf.
Die Follikulitis ist eine Infektion, die durch Bakterien hervorgerufen wird. Dabei ist in den meisten Fällen ein Bakterium namens Staphylococcus aureus der Auslöser. Dieses findet man im Grunde überall vor, es tummelt sich selbst bei vollkommen gesunden Menschen auf der Hautoberfläche.
Das Bakterium verbreitet sich und ruft nur dann eine Entzündung hervor, wenn es auf ideale Lebensbedingungen trifft. Feuchte Haut, beispielsweise infolge von Transpiration wirkt sich förderlich für die Entstehung einer Haarwurzelentzündung aus. Das feuchtwarme Klima verschwitzter Hautareale bietet für die Bakterien ideale Lebensbedingungen. Weshalb gerade Bereiche von Hautfalten Risikoregionen darstellen.
Um den Körper zu ermöglichen Schlacken und Gifte rasch nach außen hin zu befördern und den Abbauprozess nicht zu behindern, sollte unbedingt darauf geachtet werden, die Poren der Haut nicht durch Anwendung ungeeigneter Hautpflege- oder Reinigungsmittel zu verschließen. Oftmals umhüllen ölhaltige Körperpflegeprodukte die Haut wie einen dichten Mantel, unter dem die Erreger im Infektionsherd besonders gut gedeihen können und auf diese Weise die Entzündung verursachen.
Haarwurzelentzündung: Symptome
Ein charakteristisches Merkmal ist der weiß-gelbliche Pfropf aus Eiter unterhalb der Hautoberfläche von ungefähr der Größe eines Stecknadelkopfes.
Das im Follikel wachsende Haar befindet sich im Zentrum der Eiterpustel. Der Entzündungsbereich weist meist eine Rötung auf und kann sich durch Jucken bemerkbar machen oder Schmerzen verursachen. Eine Follikulitis kann isoliert bei nur einem Haarfollikel auftreten, jedoch können auch weitere Teile von Hautregionen von der Entzündung betroffen sein.
Risikofaktoren
Wie auch bei vielen anderen Infektionskrankheiten besteht für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem ein erhöhtes Risiko einer Erkrankung. Ein Immunabwehrsystem, das geschwächt ist oder sich mit anderen Belastungen auseinandersetzen muss, erleichtert eindringenden Krankheitserregern, sich im Körper ungehindert auszubreiten und zu vermehren. Ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Haarwurzelentzündung besteht zum Beispiel bei Menschen, die unter Neurodermitis, Schuppenflechte oder Akne leiden und bei Diabetikern, wo die Follikulitis auch einen chronischen Verlauf nehmen kann.
Jedoch auch eine Lebensweise, die sich generell ungünstig auf die Gesundheit auswirkt, kann der Entstehung einer Follikulitis Vorschub leisten. Hier werden insbesondere der Zigarettenkonsum sowie eine ungesunde Ernährungsweise zu weiteren möglichen Risikofaktoren gezählt.
Wie man einer Haarwurzelentzündung vorbeugen kann
Wird die Nassrasur bevorzugt und angewandt, kann man einer Follikulitis dadurch vorbeugen, dass man darauf achtet, öfter die Rasierklingen zu wechseln, damit diese immer mit optimaler Schärfe schneiden. Hierdurch wird das Risiko von Hautverletzungen gemindert. Darüber hinaus kann es gegebenenfalls ratsam sein, nach der Rasur den Rasierer zu desinfizieren.
Wenn trotz dieser Maßnahmen nach Anwendung einer Nassrasur wiederholt eine Haarwurzelentzündung entsteht, sollte als Alternative die Trockenrasur oder eine Haarentfernungsmethode anderer Art angewandt werden.
Haarwurzelentzündung: Behandlung
Im Allgemeinen ist eine Haarwurzelentzündung keine schwerwiegende Erkrankung, die meist ohne Folgen zu hinterlassen auch ohne gezielte Therapie abheilt.
Oftmals lässt sich schon im Vorhinein das Risiko der Entstehung einer Haarwurzelentzündung durch Beachtung einiger Punkte vermeiden. Diese sind:
- peinlichste Sauberkeit beim Rasieren
- Verwendung angemessener Rasierutensilien
- Verzicht auf entzündungsfördernde Hautpflegemittel
Sollte trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen gelegentlich eine Follikulitis auftreten, stehen zur Behandlung der betroffenen Bereiche entzündungshemmende Antiseptika zu Verfügung. Hierzu gehören desinfizierende Lösungen, die auf die infektiösen Bereiche aufgetragen werden, um die Keime unschädlich zu machen und somit der Entzündung entgegenzuwirken. Ein beliebtes Mittel aus der Naturheilkunde, das Entzündungen entgegenwirkt und wundheilende Eigenschaften hat, ist zum Beispiel das australische Teebaumöl.
Außerdem werden für die Behandlung der Follikulitis Medikamente gegen Infektionen in Form von antibiotikahaltigen Cremes und Salben angewandt.
Bei hartnäckiger und schwer ausgeprägter Follikulitis kann auch die innere Anwendung eines Antibiotikums für die erfolgreiche Bekämpfung der Entzündung nötig sein.
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