Bei Profisportlern kommen die bunten Bänder schon lange zum Einsatz. Die sogenannten Kinesio-Tapes werden direkt auf die Haut aufgeklebt und sollen dort Schmerzen lindern, Verspannungen lösen und bei Leiden wie Migräne, Tinnitus oder Regelschmerzen helfen. Aufgrund dieser Tatsache sind die Tapes längst nicht mehr nur im Sport zu finden. Mittlerweile sind die Tapes auch bei weniger aktiven Menschen in Gebrauch. Doch wie wirkungsvoll sind die Bänder tatsächlich?
Grundlegendes zu Kinesio-Tapes
Beim Tapen handelt es sich um eine Therapiemethode, die bei Sportlern in der Regel gemeinsam mit Massagen, Physiotherapie oder der Einnahme von Medikamenten angewandt wird. Hauptsächlich soll das Tapen mit Kinesio-Tapes Schmerzen der Sehnen-, Skelett- und Muskelapparate lindern beziehungsweise schmerzhafte Erkrankungen heilen. Durch das Aufkleben von rund fünf Zentimeter breiten Klebebändern werden entsprechende Körperstellen angesprochen. Die Bänder werden auf Baumwollbasis hergestellt und sind elastisch. Kinesio-Tapes sind feuchtigkeits- und luftdurchlässig, was das Tragen auch unter der Dusche möglich macht.
Beim Kauf der Bänder gilt es, sorgfältig auf die Qualität zu achten. Denn Kinesio-Tapes wurden von der Zeitschrift „Öko-Test“ auf Schadstoffe geprüft. Die Tester kamen zum Ergebnis, dass über die Hälfte der Produkte halogenorganische Verbindungen enthielten. Diese Verbindungen können Allergien auslösen und werden sogar mit Krebs in Verbindung gebracht. Da die Bänder direkt auf die Haut geklebt werden, dürfen derartige Stoffe keinesfalls vorkommen. Achten Sie beim Kauf auf ein Höchstmaß an Qualität und nutzen Sie ausschließlich Produkte, die auch bei Sportmedizinern eingesetzt werden. Empfehlenswerte Kinesio-Tapes können z.B. hier gekauft werden beim Online-Portal für Kinesiologie und Sporttapebänder. Je nach Problem und Behandlung bleiben die Bänder über mehrere Tage auf der Haut. Viele Laien fragen sich, warum die Bänder in zahlreichen Farben erhältlich sind. Dies hängt mit der Farbenlehre der Kinesiologie zusammen.
Präzise Klebetechnik erforderlich
Erfunden hat der Japaner Kenzo Kase die besondere Klebetechnik in den 1970er-Jahren. Hersteller der Tapes stellen die Behauptung auf, dass die wellenförmigen Ausbuchtungen im Tape die Haut anheben würden und auf diese Weise eine Stimulierung, Stützung oder Beruhigung des Bindegewebes erzielt wird. Die Lymph- und Blutzirkulation würde auf diese Weise erhöht. Auch die Stimulation der Hautrezeptoren sei ein Faktor, der zur Wirkung beträgt. Insgesamt lag das Ziel von Kase darin ein Tape zu erfinden, dass die körpereigenen Heilungsvorgänge unterstützt ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Eine korrekte Funktionsweise wird allerdings nur gewährleistet, wenn die Tapes präzise aufgebracht werden. Die Klebetechnik ist daher ein entscheidender Faktor. Die zu unterstützenden Sehnen oder Muskeln müssten genauestens passend zu ihrem Verlauf durch die Tapes unterstützt werden. Da die Tapes längselastisch sind, werden sie in Längsrichtung gespannt. In vielen Fällen werden die Bänder bis zum 1,4-fachen gedehnt. Durch die fachgerechte Aufbringung soll das beschädigte Gewerbe mit Nährstoffen und Sauerstoff besser versorgt sein. Zudem soll das Abtransportieren von Stoffwechselprodukten gefördert werden, um die Heilung positiv zu beeinflussen. Die Reizung von Schmerzrezeptoren wird gelindert, wodurch die Schmerzen nachlassen.
Kritik und Studien
Allerdings konnte die Wirkung der aufgeklebten Bänder bisher nicht eindeutig belegt werden. Keine Studie kann die Nutzung zweifelsfrei bestätigen. Einen kritischen Nachweis wollen spanische Forscher in ihrer Studie erarbeitet haben. Nach den Vorgaben der Klebetechnik des japanischen Erfinders wurde eine Gruppe Patienten mit Rückenschmerzen entsprechend mit den Bändern beklebt. Eine andere Gruppe mit Rückenleiden wurde gleichzeitig behandelt. Jedoch setzte man die Bänder bei dieser Gruppe absichtlich nicht nach der Theorie von Kenzo Kase, sondern falsch. Nach dem Test fühlten sich beide Gruppen besser. Die Rückenschmerzen wurden weniger. Ob also tatsächlich die Klebetechnik entscheidend ist, oder der Glaube an die Bänder bereits ausreicht, ist fraglich.
Fazit zum Tapen
Ob tatsächlich körperliche Problematiken wie Tinnitus, Migräne oder Regelschmerzen durch Tapen geheilt oder zumindest gelindert werden können, ist nicht bewiesen. Es ist aber durchaus denkbar, das derartige Schmerzen und Leiden durch das Lösen von anderweitigen Verspannungen oder das Heilen von Entzündungen mit Kinesio-Tapes gelindert werden können. Schließlich kommen viele Schmerzen als Begleiterscheinungen zustande. Darüber hinaus schwören viele Physiotherapeuten und Sportmediziner auf die heilende Wirkung der Tapes. Sie bestätigen die positiven Ergebnisse bei Sportlern und Patienten und geben an, dass hochwertige Tapes nebenwirkungsfrei sind und demnach nicht schaden können. Allerdings sind sie sich meist einig, dass das korrekte Aufbringen elementar ist und keinesfalls unterschätzt werden sollte. Das professionelle Tapen sollte grundsätzlich vom Fachmann durchgeführt werden, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.
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