Altersbedingt nachlassende Sehkraft beschreibt unterschiedliche Symptome, die durch Augenerkrankungen wie die weitverbreitete Makuladegeneration, den Grauen Star oder das Glaukom verursacht werden. Sie treten mit zunehmendem Alter auf und entwickeln sich meist schleichend und über Jahre hinweg. Bei rechtzeitiger Diagnose können ein Fortschreiten altersbedingter Augenerkrankungen verlangsamt und Sehstörungen durch operative Eingriffe oder optische Sehhilfen erfolgreich korrigiert werden.
Ursachen für altersbedingt nachlassende Sehkraft
In vielen Fällen sind altersbedingte Sehschwächen Folgen einer Zerstörung von Zellen in der Makula. In diesem Bereich der Netzhaut, der als die „Stelle des schärfsten Sehens“ bezeichnet wird, findet die Sammlung und Bündelung des ins Augeninnere eintreffenden Lichts statt. Eine intakte Makula ist daher Grundvoraussetzung für ein uneingeschränktes Sehvermögen. Eine Unterversorgung mit Nährstoffen und langsame Zerstörung der Zellen durch Oxidationsprozesse bedingen, dass die Funktion der Makula auf Dauer beeinträchtigt wird.
Millionen Menschen leiden in den westlichen Industrienationen unter dieser als altersbedingte Makuladegeneration, kurz AMD bekannten Erkrankung, die zu nachlassender Sehkraft und bei ausbleibender Behandlung bis zur Erblindung führen kann. Bestimmte Bilder werden als verschwommen oder verzerrt und Farben als stark verändert wahrgenommen. Das Kontrastempfinden verschlechtert sich dramatisch und die Betroffenen fühlen sich bei Lichteinwirkung schnell geblendet.
Die Altersweitsichtigkeit (Presbyopie)
Ebenso weit verbreitet sind Beeinträchtigungen der Linse, die eine altersbedingt nachlassende Sehkraft zur Folge haben. Die Altersweitsichtigkeit, in der Fachsprache als Presbyopie bezeichnet, ist auf eine mit zunehmendem Alter reduzierte Elastizität der Linse zurückzuführen. Dies beginnt meist schon in jungen Jahren, macht sich jedoch erst ab einem Alter von etwa vierzig Jahren bemerkbar. Die Betroffenen können Gegenstände und Bilder, die sich in unmittelbarer Nähe vor dem Auge befinden, nicht mehr genau erkennen. Mit Fortschreiten des Funktionsverlusts rückt der Punkt des scharfen Sehens in immer größere Distanz.
Grauer Star (Katarakt)
Eine häufige altersbedingte Erkrankung ist der graue Star oder Katarakt, der durch eine Trübung der Linse entsteht. Die Betroffenen leiden unter einer gräulichen Verfärbung der gesehenen Bilder, die oft von einem trüben Schleier bedeckt zu sein scheinen. Viele Patienten klagen unter Lichteinwirkung über das Auftreten von Doppelbildern oder Lichthöfen.
Grüner Star (Glaukom)
Der grüne Star oder Glaukom gilt als die häufigste Ursache für Erblindung im Alter. Dabei kommt es durch einen erhöhten Innendruck im Auge zu einer Schädigung des Sehnervs, die erst nach Jahren zu einer wahrnehmbaren Sehminderung führt. Die Betroffenen klagen über ein eingeengtes Sichtfeld, Schmerzen und Rötungen am betroffenen Auge und Begleitsymptome wie Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen.
Risikofaktoren und Risikogruppen
Der graue Star zählt in den westlichen Industrienationen zu einer der am weitesten verbreiteten Erkrankungen im Alter. Mehr als 700 000 Menschen erhalten in Deutschland jährlich ein Linsenimplantat im Zuge einer operativen Katarakt-Behandlung. Oft liegt dem Grauen Star eine Stoffwechselstörung wie etwa Diabetes, schwerer Kalziummangel oder eine Nierenerkrankung zugrunde.
Neben erblichen Faktoren und einer übermäßigen Belastung des Auges durch UV-Licht spielt auch ein ungesunder Lebensstil eine entscheidende Rolle, da die Erkrankung viele Menschen betrifft, die stark rauchen oder große Mengen an Alkohol konsumieren. Kurzsichtigkeit und eine langfristige Einnahme von Medikamenten auf Kortison-Basis erhöhen das Risiko ebenfalls, im Alter an grauem Star zu erkranken.
Verletzungen am Auge sowie starke Kurzsichtigkeit sind die Hauptursachen für das Auftreten eines sekundären Glaukoms. Durchblutungsstörungen, Mangelernährung, Kortisonbehandlungen, hoher Blutdruck und der graue Star als Grunderkrankung können das Auftreten eines sekundären Glaukoms ebenfalls begünstigen.
Starke Belastung der Zellen durch energiereiches blaues Licht und UV-Licht kann auf Dauer zu einer Makuladegeneration führen. Umweltfaktoren und äußere Einflüsse bedingen, dass freie Radikale durch Oxidation die Stoffwechselprozesse innerhalb der Zellen negativ beeinträchtigen und deren Funktionstüchtigkeit dadurch nachlässt. Wie im Falle des Grauen Stars sind auch bei der altersbedingten Makuladegeneration ein Nährstoffmangel und eine ungesunde Lebensweise die Hauptrisikofaktoren.
Das Gewebe des Auges benötigt eine Vielzahl an mit der Nahrung aufgenommenen Vitaminen und Spurenelementen, damit die Zellen vor Oxidationsprozessen geschützt werden und ihre Aufgaben vollständig erfüllen können. Daher sind Menschen, die sich über lange Zeit einseitig und vitaminarm ernähren, einem besonders hohen Risiko ausgesetzt, in späteren Jahren unter einem verminderten Sehvermögen zu leiden.
Ein weiterer Risikofaktor für altersbedingt nachlassende Sehkraft sind helle Augen, da das Licht durch deren Oberfläche leichter eindringen kann und zu Schädigungen der Zellen in der Makula führt. Rauchen begünstigt die Entstehung einer Makuladegeneration, da durch die Nikotineinwirkung energiereiche Substanzen aus Stoffwechselprodukten freigesetzt werden, die zum Absterben der Zellen führen.
Behandlung altersbedingter Sehschwächen
Bei ersten Anzeichen einer altersbedingt nachlassenden Sehkraft sollte umgehend der Augenarzt aufgesucht werden, der mithilfe des sogenannten Amsler-Tests Veränderungen in der Makula feststellen kann. Ein gesundes, voll funktionstüchtiges Auge benötigt in erster Linie eine ausreichende Versorgung mit den Vitaminen A, B2, C und E, bestimmten Carotinoiden wie Lutein und Zeaxanthin und dem Spurenelement Zink, die stark antioxidativ wirken.
Wenn erste Anzeichen einer Makuladegeneration festgestellt werden, kann eine gezielte Medikation mit hoch dosierten Nährstoffpräparaten, begleitet von einer vitaminreichen Ernährung mit Obst und viel grünblättrigem Gemüse das Voranschreiten dieser Augenerkrankung deutlich verlangsamen.
Die Linsentransplantation für Patienten mit grauem Star ist heute ein Routineeingriff, der meist unter örtlicher Betäubung und mit hochmodernen Lasertechnologien durchgeführt wird. Je nach körperlicher Verfassung des Patienten erfolgt die operative Kataraktbehandlung ambulant oder stationär. Dabei wird die trübe Linse herausgelöst und durch eine künstliche Intraokularlinse aus Silikon oder Acryl ersetzt. Bei fast 95 Prozent aller Betroffenen kommt es nach dem Eingriff zu einer signifikanten Verbesserung des Sehvermögens.
Der Grüne Star hingegen muss nur dann operativ behandelt werden, wenn die Krankheit stark fortgeschritten ist. In der Regel erzielt die Anwendung von speziellen Augentropfen, die den Druck im Innenauge senken, gute Erfolge und ein Aufhalten der Glaukomentwicklung.
Die Altersweitsichtigkeit ist in vielen Fällen nur so schwach ausgeprägt, dass keine Korrektur erforderlich ist. Betroffenen mit erheblichen Einschränkungen der Sehkraft kann mit Kontaktlinsen und einer Lese- oder Gleitsichtbrille gut geholfen werden. Eine erfolgreiche Behandlung von stark ausgeprägter Altersweitsichtigkeit stellt die Operation mit dem hochmodernen Femto-LASIK-Laser dar, durch den die Linse soweit modelliert werden kann, dass die Normalsichtigkeit wiederhergestellt wird.
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